{"id":9,"date":"2006-11-01T22:55:10","date_gmt":"2006-11-01T20:55:10","guid":{"rendered":"http:\/\/unterwegsimnamendesherrn.de\/?p=9"},"modified":"2006-11-01T22:55:10","modified_gmt":"2006-11-01T20:55:10","slug":"autumn","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/unterwegsimnamendesherrn.de\/?p=9","title":{"rendered":"„Autumn“"},"content":{"rendered":"

Habe eben das Buch Autumn<\/a> von David Moody zu Ende gelesen.<\/p>\n

Sehr einfach und flott geschrieben ging das Buch sehr schnell zu lesen. Ich muss allerdings auch sagen, dass es mich in weiten Teilen nicht so sonderlich gefesselt hat. Es war zwar spannend und interessant zu lesen, was passiert und wie sich die Story entwickelt, aber andererseits waren viele Passagen einfach langweilig und nicht mitreissend. Vielleicht lag es auch daran, dass ich das Buch als .pdf gelesen hab und ich so an einigen Stellen leichtes Spiel hatte, vorzuscrollen.
\nAndererseits h\u00e4tte ich bei einem normalen Paperback quergelesen und weiterbl\u00e4ttern k\u00f6nnen…<\/p>\n

Wie dem sei: Das Buch an sich ist nicht schlecht. An einem „normalen“ Septembertag stirbt der Gro\u00dfteil der Menschheit innerhalb weniger Minuten an einer sehr mysteri\u00f6sen Krankheit – die sich als todbringender Erstickungshusten manifestiert. Nur einige wenige \u00fcberleben.
\nWoran die Menschen sterben, warum und warum einige nicht sterben – darauf gibt es keine Antworten. Das einzige, was den \u00dcberlebenden bleibt, ist sich mit der neuen Situation zu arrangieren. Und mit dem Umstand, dass nach einigen Tagen die Toten pl\u00f6tzlich wieder aufstehen…<\/p>\n

Die Beschreibungen und die Umst\u00e4nde finde ich (f\u00fcr dieses Genre) durchaus realistisch. Die Toten verwesen mit der Zeit, was halt Folgen f\u00fcr ihre k\u00f6rperliche Kraft und den Gesamtzustand hat (so einen Zombie, der schon eine Woche bei Wind und Wetter draussen vor sich hinverwest, kann man ohne M\u00fche zusammenhauen; das Gewebe h\u00e4ngt ja im Grunde nur noch locker an den Knochen, wenn \u00fcberhaupt…). So gesehen m\u00fcsste man sich nicht allzuviele Gedanken machen, denn die wirkliche Bedrohung durch die Zombies entwickelt sich erst eine geraumen Zeit nach der Katastrophe (und somit erst nach etwa der H\u00e4lfte des Buches), wenn der Zustand der Zombies also bereits erb\u00e4rmlich schlecht ist. Okay, es sind viele, aber man k\u00f6nnte wie bei Braindead<\/a> die Nummer mit dem Rasenm\u00e4her machen. Ein Baseballschl\u00e4ger w\u00fcrde es auch schon tun – aber die Hauptcharaktere haben einfach zuviel Schiss und wissen sowieso nicht so recht, was sie tun oder denken sollen.
\nBis es wirklich brenzlig wird ist es auf jeden Fall einfach nur die Situation, die den Menschen und dem Leser zusetzt. Aber das reicht im Grunde auch – wenn man sich vorstellt, sowas w\u00fcrde wirklich passieren.<\/p>\n

Was mich aber st\u00f6rt und mir beim Lesen des Buches wiedermal aufgefallen ist: Checken es die Autoren den einfach nicht? Ich meine, der Zombi<\/a> ist doch nunmal Teil der Kino- und Popkultur, der Literatur – sogar der Philosophie (zumindest wird der Begriff benutzt).
\nViele Leute kennen die einschl\u00e4gigen Filme. Es ist ja nun auch schon einiges her, seit George A. Romero<\/a> mit seinen ersten Zombifilmen Filmgeschichte schrieb. Und der bislang letzte Teil der Reihe Land of the Dead<\/a> (obschon er mir pers\u00f6nlich nicht so gefallen hat), war ein Box-Office Hit.<\/p>\n

Was ich sagen will: wo sind – in all den Romanen und vor allem den neueren Filmen – die Leute, die sich mit Zombies auskennen? Oder werden blo\u00df die nicht gezeigt oder ihre Geschichte erz\u00e4hlt, weil es einfach zu langweilig w\u00e4re, weil sie eh \u00fcberleben?
\nDavid Moody kann sich rausreden: bei den 3 – 5% der \u00fcberlebenden Menschheit war halt kein Zombie-Geek dabei. Pech f\u00fcr den Rest.<\/p>\n

Aber wenn man die neue Variante von Zombies im Kaufhaus<\/a> sieht (so war der deutsche Titel des 1978er Originals von „Dawn of the Dead“), der ja heute spielt, muss man sich das auch fragen. Als ob die Leute f\u00fcr diesen (absolut unrealen Fall) nicht prinzipiell gen\u00fcgend vorbereitet sein m\u00fcssten – nach dem ganzen Gesplatter der letzten Jahrzehnte.
\nAber das w\u00e4re wahrscheinlich ein Fall von Breaking the Fourth Wall<\/a>…
\nUnd daher m\u00fcssen wir wohl mit den mehr oder weniger typisch klischeehaften Charakteren, Gruppen von \u00dcberlebenden mit den typischen Konflikten und den typischen Settings der Handlung leben.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"