Man könnte meinen…

…es würde nichts passieren, und ich würde deswegen so wenig schreiben.

Eigentlich passiert relativ viel, ich habe nur keine Lust, alles aufzuschreiben. Aber im Moment juckt es mich doch in den Fingern. Wegen einer Sache: Steuerhinterziehung!

Ja, eine böse Sache ist sie, die Steuerhinterziehung. Der Volkssport aller, die sich reich nennen dürfen. Und laut neuesten Zahlen wissen wir ja, dass 10% der Deutschen rund 60% des Volksvermögens, das auf runde 8,5 Billionen EURO geschätzt wird (Schulden der öffentlichen Hand schon abgezogen), besitzen. Währenddessen leben runde 13% in Armut.

Für eine Industrienation wie Deutschland ist das schon peinlich. Sicher, selbst den „Armen“ bei uns steht noch mehr Geld und eine bessere Infrastruktur zur Verfügung, als einem Großteil der restlichen Menschheit. Das ist Fakt. Was wir betreiben ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

Nichts desto trotz ist auch bei uns zu beobachten, dass die Schere zwischen arm und reich immer größer wird. Und wenn es bei uns schon so ist, wie soll das erst in anderen Ländern oder im interkontinentalen, wenn nicht sogar globalen Zusammenhang aussehen.

Die Folgen dieser Entwicklung sind lange nicht absehbar und sind von ebensolcher weltumspannenden Relevanz, wie der globale Klimawandel.

Aber ich schweife ab. Steuerhinterziehung!

Da hat der Herr Zumwinkel, Sohn aus gutem Hause, glänzende Karriere, viele Aufsichtsratsposten, ein hohes Jahresgehalt (geschätzte 2 Millionen EURO bei der Post, dafür müsste ich, mein aktuelles Gehalt zu Grunde gelegt,  104 Jahre lang arbeiten!), doch einiges an Geld am Fiskus vorbeigeschleust. Und warum? Weil er noch reicher werden wollte? Weil ihm das viele Geld nicht genug war?

Oder einfach, weil er es konnte?

Vielleicht wird es darauf noch antworten geben. Ich bin da sehr gespannt drauf. Und auch, wer die vielen anderen Hunderte Leute sind, von denen die FTD im „Fall Deutschland“ berichtet.

Eines steht fest: die FTD hat Recht mit ihrer Einschätzung, dass es schlecht für Deutschland, für die Stimmung im Land ist. Denn der Vorfall zementiert das, „was wir ohnehin schon alle wussten“.

Wir werden regiert, geführt, angetrieben von einer geldgeilen Machtelite, die soziales Gewissen und menschliche Verantwortung nicht mal mehr heuchelt. So schlimm ist die Elite in unserem Land degeneriert. Nicht mal ein wenig vom Profit der Möglichkeiten, die ihnen dieses Land und seine Bewohner bieten, wollen sie zurückgeben!

Sicher, es gibt Ausnahmen. Irgendwo. Vielleicht finde ich noch eine…

2 Responses to “Man könnte meinen…”

  1. Cubi sagt:

    Klaus hat bevor er bei der Post war bei Quelle wesentlich mehr Geld verdient und auch Privat hatte er noch einen Familienbetrieb (bzw. die Familie hat diesen) der sehr viel Geld abwirft.
    Umso unverständlicher ist es dass er 1 Mio Euro am Staat vrbeischleust.

    Wahrscheinlicher ist es dass er das Geld wie sein Bruder Hartwig ins Ausland gebracht hat um damit Dinge zu bezahlen von denen seine Frau usw. nix wissen sollten.

    Ich geh davon aus dass es sich auch um alte Gelder handelte die er irgendwann mal transferiert hat und dann einfach bewusst „vergessen“ hat und die Zinsen halt auch nie versteuert hat damit es seine Frau nicht sieht.
    Warum auch wenn das Geld schonmal versteuert wurde und dann im Ausland liegt.
    Dann wäre die Frau ja nur wieder drauf aufmerksam geworden dass da noch Geld ist von dem der Herr Zumwinkel sich evt. einen neuen Porsche und Extras im Urlaub ohne Frau leistet.

    Im Gegensatz zu anderen wie Ron Sommer hat der Klaus aber genau das richtige gemacht und ist direkt von seinem Posten abgetreten, wahrscheinlich auch um das Ansehen der Post nicht zu gefährden.

    Wenn der Appel jetzt kommt wäre auch nicht schlecht den hab ich letztens noch in der Kantine gesehen und der scheint auch sonst ganz nett zu sein.

    Klaus wäre sowieso bald in Rente gegangen.

  2. MaC sagt:

    Tja, der Grennie spricht einem aus der Seele.
    Schön wieder mal was von dir gehört zu haben.

    Und schön, dass mal jemand ausspricht, was alle anderen denken.