Archive for the ‘Meinungen’ Category

Die Tour durch Schottland…

Montag, Dezember 28th, 2009

…wird demnächst hier vorherrschendes Thema sein. Ich werde Zug um Zug die Tour Revue passieren lassen, mit allen Stationen, die mir besonders schön oder erwähnenswert scheinen. Kurz: schön ist Schottland allemal und fast überall, wo man hinfährt, vorausgesetzt, man geht wirklich in die Landschaft hinaus.

Für den allersten Eindruck habe ich eine Google-Maps Karte mit wichtigen Stationen gemacht, die den Reiseverlauf ganz gut widergibt.

An der werde ich mich in den nächsten Posts langsam abarbeiten, allerdings muss ich die Fotos alle noch in ein vernünftiges Format bringen und uploaden etc. pp, das wird sich also über eine kleine Weile hinziehen.

Die Saison…

Sonntag, Juli 19th, 2009

…ist beendet, und auch wenn wir am letzten Spieltag es nicht geschafft haben, den Ligameister-Titel gegen die Eifel Hot Shots klar zu machen, so haben wir es auf jeden Fall in die Play-Offs geschafft.

Damit stehen ab August wieder tolle Spiele auf dem Plan, wobei wir diesmal Glück bei den Auswärtsfahrten haben: wir müssen nach Köln und Krefeld, sowie zu unseren Freunden aus Minden fahren. Wobei wir bei den Minden Millers wahrscheinlich wieder frühzeitig anreisen, dort zelten und dann am nächsten Tag erst das Spiel bestreiten und dann zurückfahren werden. Das wird eine Art kleines Turnier werden, mal sehen…

Das mit dem Titel „Ligameister“ ist irgendwie nicht so 100%ig durch, aber den Regelungen nach sind wir Meister, davon sind wir nach Auswertung der Daten überzeugt!

Somit hätten wir sogar beide Saisonziele erreicht, Play-Off Teilnahme und Meisterschaft.

Großer Sport!

Motorradtouren werden in Zukunft wieder einsame Veranstaltungen, denn Heiner hat die Kawa zu Schrott gefahren.

Naja, nicht wirklich so theatralisch, wie sich das anhört, aber da noch anderes an der Kiste repariert werden müsste, wird er sich das wohl sparen. Momentan komme ich allerdings ohnehin nicht zum fahren, weshalb ich mich auf den Urlaub im August freue, für den ich mir eine Tour nach Schottland vorgenommen habe.

Vorausgesetzt, das Wetter ist nicht so übel dann, wie es jetzt ist…

Gerade lese ich noch ein interessantes Buch: The Medea Hypothesis von Peter Ward.  Ward beschreibt darin seine Idee, dass den vielen Ausgestaltungen der Lebensformen Charakteristika innewohnen, die letztlich dazu führen, dass sich „das Leben“ letztlich selbst auslöschen muss.

Habe gerade erst darin angefangen zu lesen, aber hört sich sehr interessant an, ist gut geschrieben und bin gespannt, worauf er seine Hypothese stützt.

Wissenschaft…

Donnerstag, September 11th, 2008

..hat so ihre Tücken.

Da man als Wissenschaft betreibende Person stehts danach bemessen wird, was und vor allem wo man publiziert (Stichwort: Impact factor), werden natürlich auch relativ viel qualitativ minderwertige Manuskripte eingereicht und irgendwann auch veröffentlicht. Mit qualitativ minderwertig meine ich nicht sprachlich oder von der Idee her (obwohl das auch vorkommt), sondern ich meine das wirklich wissenschaftlich.

Ein Beispiel dafür, dass mir zuletzt in die Hände fiel, ist ein Paper erschienen in Archives of Environmental Contamination and Toxicology, einem Journal, das sich vornehmlich Schwermetallbelastungen und anthropogenen Verbindungen in der Umwelt widmet. Dort haben zuletzt Kollegen ein Paper publiziert, dass es in sich zu haben scheint.

Der Titel: „Effects of Activated Bt Transgene Products (Cry1Ab, Cry3Bb) on Immature Stages of the Ladybird Adalia bipunctata in Laboratory Ecotoxicity Testing

„Hossa!“ sagt man da als in diesem Bereich seit einigen Jahren tätiger Wissenschaftler. Haben da Kollegen tatsächlich in reproduzierbaren, kontrollierten Laborexperimenten einen Beweis dafür gefunden, dass  ein bei uns häufiger Marienkäfer (der Zweipunkt) von den beiden Bt-Proteinen Cry1Ab und Cry3Bb1 geschädigt wird? Liest man das Paper durch, wird man allerdings enttäuscht, denn es tuen sich eine Reihe von Mängeln auf:

1. Die Konzentration der verwendeten Bt-Protein Lösungen wurde nicht wirklich geprüft, sondern sich darauf verlassen, dass man von anderen Kollegen das bekam, was man wollte. Es wurde lediglich qualitativ geprüft (also ob die Proteine überhaupt drin sind), aber nicht quantitativ, also wieviel wirklich drin ist. Das ist natürlich ein himmelweiter Unterschied.

Aber ignorieren wir das mal und gehen davon aus, dass die angegebenen Konzentrationen stimmen.

2. Sie haben die Lösung der Bt-Proteine auf die zur Nahrung angebotenen Insekteneier aufgesprüht, schreiben aber nicht wieviel der Lösung dabei verwendet wurde. Das ist so ziemlich der gravierendste Fehler in dieser Studie.

Denn so kann man a) weder das Experiment wiederholen, was gerade bei Laborexperimenten total wichtig ist (bei Freilandversuchen, wie wir sie betreiben, ist das ja ohnehin nicht möglich), und man zudem b) keine Dosis-Effekt-Beziehung aufstellen.

Das heisst: da man nicht weiss, welcher Käfer nun wieviel von dem Bt-Protein zu sich genommen hat, kann man auch nicht sagen, wie die Tatsache, dass er nachher vielleicht gestorben ist, mit dieser unbekannten Dosis zusammenhängt. Somit haben wir also ganze Gruppen von Käfern, die eine unbekannte Menge Bt-Protein zu sich genommen haben. Wobei aber nicht klar ist, ob das jetzt zwischen den Gruppen unterschiedlich war, und wenn ja wieviel, und auch nicht, wie groß die Unterschiede innerhalb der Gruppe also zwischen den Individuen eigentlich waren.

Bitter, sehr bitter.

Es kann daher also auch nicht verwundern, dass Schmidt et al. keinerlei Dosis-Effekt-Beziehung finden konnten: Stattdessen sind die Mortalitätsraten (also die Sterblichkeitsraten der Käfer während des Versuchs), sehr unterschiedlich. Sie scheinen zwar scheinbar mit steigender Bt-Konzentration an, bei den höchsten Konzentrationen fallen sie allerdings wieder ab.Komisch sowas.Verwunderlich sind auch noch die Mortalitätsraten in den Kontrollen. Für jedes der beiden Bt-Proteine gab es jeweils eine Gruppe von Käfern, die Nullkommanichts an Bt-Protein erhielten. Nur die Lösung, in der die Proteine verdünnt waren. Das ist richtig so gemacht, und wichtig.

Merkwürdig sind aber die Unterschiede zwischen diesen Kontrollen und einer weiteren Versuchsreihe: neben den Bt-Proteinen haben die Kollegen noch eine Lösung verwendet, in der der Expressionsvektor der zur Produktion der Proteine verwendet worden war, in unterschiedlich hoher Konzentration vorlag. Dieser Vektor sollte als mögliche Ursache für die Sterblichkeit der Käfer ausgeschlossen werden. Gut und schön, wobei ich nie auf die Idee käme, von einem Stückchen DNA einen Einfluss auf die Sterblichkeit zu erwarten, schließlich konsumieren alle heterotrophen Organismen (solche also, die andere Organismen aufessen) ständig und seit Jahrmillionen DNA. Aber wie dem sei.

Auf jeden Fall tritt folgendes auf und ich komme zu Punkt 3:

Bei allen Konzentrationen des Expressionsvektors (auch der Nullkommanichts Kontrolle) liegt die Sterblichkeit der Käfer bei etwa der Hälfte oder weniger von der, die bei den Nullkommanichts Kontrollen der Bt-Protein Versuchsreihen auftrat.

Na brat mir doch nen Storch.

Da wird also nichts anderes gemacht, als ein und dieselbe Pufferlösung zu verwenden, und dann gibts es Schwankungen in der Mortalität um den Faktor 2? Also 100% mehr? Sehr merkwürdig.

Als weitere Fehler fallen in der letzten Tabelle einige Werte auf, mit der die Autoren wahrscheinlich die Bedeutung ihrer Arbeit aufhübschen wollten.

Dort wird mit Verweis auf die Konzentration von Bt-Protein in Maispollen argumentiert, dass Marienkäfer in der freien Wildbahn durchaus vergleichbare Konzentrationen dieser Bt-Proteine aufnehmen, wie in der Studie verwendet wurde.

Dumm nur, dass wir wie oben geschrieben gar nicht wissen, wieviel Bt-Protein überhaupt konsumiert wurde. Wir wissen nicht mal, wieviel Futter die Käferlarven konsumiert haben, wobei das eigentlich noch ein weiterer schwerer methodischer Fehler ist. Schließlich ist die Menge an aufgenommenem Futter wichtig für die Entwicklung der Larven und etwaige Unterschiede können einiges bewirken. Aber gut…

Dumm nur, dass die angegebenen Werte total übertrieben sind. Bei MON810, der einzigen in der EU zugelassenen gentechnisch veränderten Linie, sind es maximal 90 ng/g. In der Tabelle liest man einen Wert, der bei einem tausendfachen der realen Werte liegt, und offensichtlich für das Blattmaterial von MON810 gilt, aber nicht für Pollen.

Für einen anderen Mais finden sich ähnliche Fehler.

Alles in allem: so, wie es nicht sein soll.Ich warte nur darauf, dass Greenpeace und Co. das an die große Glocken hängen. Dann werden wieder Diskussionen losbrechen…

Jörg E. U. Schmidt, Cora U. Braun, Lisa P. Whitehouse, Angelika Hilbeck (2008). Effects of Activated Bt Transgene Products (Cry1Ab, Cry3Bb) on Immature Stages of the Ladybird Adalia bipunctata in Laboratory Ecotoxicity Testing Archives of Environmental Contamination and Toxicology, 56 (2), 221-228 DOI: 10.1007/s00244-008-9191-9

Die Dienstreise…

Freitag, März 14th, 2008

…nach Berlin zum Statusseminar des BMBF (einen Bericht dazu gibts es bei www.biosicherheit.de), hat drei Promi-Sichtungen ergeben:

Am Flughafen Köln/Bonn fing es an mit Harald Schmidt, der sich eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen an der Cafébar könnte, an der ich auf den Flug wartete. Habe ihm nett zugelächelt und ihn ansonsten in Ruhe gelassen.

In Berlin haben wir dann in den Hackeschen Höfen in einem Café Reinhard Mey gesehen, beim angeregten Gespräch mit einer Dame.

Und zu guter Letzt ist uns dann noch Enie van de Meiklokjes zwei mal über den Weg gelaufen. Und ja: Enie hat einen breiten Hintern!

Das Seminar selbst war ganz interessant, allerdings gab es für uns nicht viel Neues, schließlich waren wir ja bei den letzten Statusseminaren dabei und wissen, was im Rahmenprogramm so passiert. Immerhin habe ich einen aus dem Transgen Forum kennengelernt, was ganz witzig war, weil ich neben ihm saß, als ich die Teilnehmerliste durchging und dann zu meinem Kollegen Kai meinte „Ah, immerhin ist Doktor Langelüddeke auch da!“. Woraufhin der sich umdrehte und meinte „Und er sitzt genau neben ihnen!“.

Schade war, dass es wenig Raum für Diskussionen gab und das auch sonst wenige Nicht-Wissenschaftler anwesend waren, die sich in irgendeiner Form an den Diskussionen beteiligt hätten. So hatte das ganze nicht viel Aussenwirkung, ich weiss allerdings auch nicht, ob das überhaupt beabsichtigt war.

Alles in allem ein sehr schöner Trip. Und es ist erstaunlich, wie schnell und stark sich Berlin immer wieder an den verschiedensten Stellen ändert.

Die Kürzung…

Dienstag, März 4th, 2008

…der Pendlerpauschale hat mich hart getroffen, wie ich jetzt an meinem vorläufigen Steuerbescheid sehe. Hatte ich letztes Jahr noch eine Rückzahlung von fast 300 EUR, sind es dieses Jahr nicht mal mehr 50 EUR. Für einen Kleinverdiener, der wie ich runde 1100 EUR netto pro Monat verdient, ist das schon heftig. Die Steuerrückzahlung war immer wie ein Weihnachtsgeld und gut zu gebrauchen. Aber jetzt dank der Kürzung bleibt davon nicht viel übrig.

Manchmal frage ich mich, was ich eigentlich falsch gemacht habe. Hätte ich doch etwas anderes studieren sollen, vielleicht eine Ingenieurswissenschaft? Hätte ich vielleicht gar nicht studieren sollen, und stattdessen eine Ausbildung machen? Hätte ich dann eher einen gut bezahlten Job bekommen? Oder überhaupt einen?

Andererseits macht mir das, was ich derzeit tue, riesigen Spaß. Und ich mache es gut! Am Montag wurde ein Paper von mir zur Veröffentlichung akzeptiert. Neben dem einen, von dem ich jetzt ausser Entschuldigungen, dass es mit der Bearbeitung noch was länger dauert, nichts gehört habe, war das mein drittes! Und dabei bin ich ja noch gar nicht so lange dabei.

Zwei weitere habe ich ja quasi in der Schublade, die könnten auch bald zur Publikation gebracht werden. Damit wären es dann schon 5 Veröffentlichungen. Und das in gerade mal 3 Jahren Zeit. Bei uns gibt es Leute, die haben in 10 Jahren nicht so viel publiziert…

Aber es stimmt eben etwas grundsätzlich nicht. Und es gibt einem ja keiner einen Anreiz: ich verdiene weder mehr Geld dadurch, dass ich mehr tue oder (besser) publiziere, noch bekomme ich dadurch eine (feste) Stelle irgendwo. Das ist ja der Haken.

Und Gegner der Grünen Gentechnik werfen dann Wissenschaftlern – und damit auch mir – vor, wir seien alle von der Industrie gekauft.

Dass ich nicht lache! Mit 20.269 EUR Bruttojahresgehalt wäre ich dabei eigentlich ein billiger Kandidat zum „kaufen“. Aber dafür habe ich dann wahrscheinlich noch nicht genug publiziert…

Könnte ja mal ne kleine Umfrage unter den Lesern starten: wieviel verdient Ihr eigentlich brutto im Jahr? Würde mich interessieren…

Man könnte meinen…

Freitag, Februar 15th, 2008

…es würde nichts passieren, und ich würde deswegen so wenig schreiben.

Eigentlich passiert relativ viel, ich habe nur keine Lust, alles aufzuschreiben. Aber im Moment juckt es mich doch in den Fingern. Wegen einer Sache: Steuerhinterziehung!

Ja, eine böse Sache ist sie, die Steuerhinterziehung. Der Volkssport aller, die sich reich nennen dürfen. Und laut neuesten Zahlen wissen wir ja, dass 10% der Deutschen rund 60% des Volksvermögens, das auf runde 8,5 Billionen EURO geschätzt wird (Schulden der öffentlichen Hand schon abgezogen), besitzen. Währenddessen leben runde 13% in Armut.

Für eine Industrienation wie Deutschland ist das schon peinlich. Sicher, selbst den „Armen“ bei uns steht noch mehr Geld und eine bessere Infrastruktur zur Verfügung, als einem Großteil der restlichen Menschheit. Das ist Fakt. Was wir betreiben ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

Nichts desto trotz ist auch bei uns zu beobachten, dass die Schere zwischen arm und reich immer größer wird. Und wenn es bei uns schon so ist, wie soll das erst in anderen Ländern oder im interkontinentalen, wenn nicht sogar globalen Zusammenhang aussehen.

Die Folgen dieser Entwicklung sind lange nicht absehbar und sind von ebensolcher weltumspannenden Relevanz, wie der globale Klimawandel.

Aber ich schweife ab. Steuerhinterziehung!

Da hat der Herr Zumwinkel, Sohn aus gutem Hause, glänzende Karriere, viele Aufsichtsratsposten, ein hohes Jahresgehalt (geschätzte 2 Millionen EURO bei der Post, dafür müsste ich, mein aktuelles Gehalt zu Grunde gelegt,  104 Jahre lang arbeiten!), doch einiges an Geld am Fiskus vorbeigeschleust. Und warum? Weil er noch reicher werden wollte? Weil ihm das viele Geld nicht genug war?

Oder einfach, weil er es konnte?

Vielleicht wird es darauf noch antworten geben. Ich bin da sehr gespannt drauf. Und auch, wer die vielen anderen Hunderte Leute sind, von denen die FTD im „Fall Deutschland“ berichtet.

Eines steht fest: die FTD hat Recht mit ihrer Einschätzung, dass es schlecht für Deutschland, für die Stimmung im Land ist. Denn der Vorfall zementiert das, „was wir ohnehin schon alle wussten“.

Wir werden regiert, geführt, angetrieben von einer geldgeilen Machtelite, die soziales Gewissen und menschliche Verantwortung nicht mal mehr heuchelt. So schlimm ist die Elite in unserem Land degeneriert. Nicht mal ein wenig vom Profit der Möglichkeiten, die ihnen dieses Land und seine Bewohner bieten, wollen sie zurückgeben!

Sicher, es gibt Ausnahmen. Irgendwo. Vielleicht finde ich noch eine…

An Paris Hilton…

Samstag, Juni 9th, 2007

…scheint ein Exempel statuiert zu werden: So groß war der öffentliche Aufruhr, als sie nach wenigen Tagen das Gefängnis wieder verlassen durfte, um den Rest ihrer bereits reduzierten Haftzeit zuhause am Pool zu verbringen, dass sie nun wieder in den Knast muss! BBC und CNN berichten darüber auf den Titelseiten, selbst das Öffentlich-rechtliche schreckt vor einer Berichterstattung darüber nicht zurück.

Die Amerikaner scheinen sich der Tatsache bewusst zu sein, dass ihre Gerichtsbarkeit nicht so gut funktioniert, wie man das von einer „Vorzeigedemokratie“ erwarten kann. Bist Du reich oder bekannt, hast Du es einfach im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bist Du hingegen arm, unbekannt und (am Schlimmsten für Dich) schwarz, dann hast Du verloren.

So scheint es bei Paris Hilton nur darum zu gehen, den Schein zu wahren, dass dem Ganzen dann doch nicht so ist. Sei es drum. Verdient hat die verzogene Göre das allemal. Dies und noch viel Schlimmeres. Leider wird sie aus dieser Erfahrung wohl nichts lernen, sondern stattdessen die Glamour- und High-Society-Süchtigen mit ihren Erfahrungsberichten und Eindrücken aus dem Knast beglücken, und jede halbwegs quotenträchtige Talkshow zwischen Atlantik und Pazifik besuchen, um sich dort so richtig auszuheulen.

Au weiah.

Ich finde das Ganze sehr interessant mitzuverfolgen. Auf der einen Seite, in welcher surrealen Glimmerwelt manche Menschen leben können und dabei vollkommen den Bezug zur Realität und der Bedeutung des eigenen Daseins zu verlieren, und auf der anderen Seite, wie sehr sich manche Jugendlichen von solchen Leuten inspirieren und beeinflussen lassen, wie sehr ein Teil der Öffentlichkeit wirkliches Interesse an dem hat, was mit Leuten á la Paris Hilton so geschieht.

Und interessant ist auch, wie manche sich für die und vor der Öffentlichkeit prostituieren, um so ihren Lebensunterhalt so verdienen oder ihrem Leben überhaupt erst einen Sinn zu geben.

Bei Paris kann das eigentlich nicht wundern, denn sie hat in ihrem Leben nicht wirklich etwas gelernt:

„She attended her freshman year of high school in Rancho Mirage, California at the Marywood-Palm Valley School and her sophomore and junior years of high school at the Dwight School in New York, but dropped out,[3] and eventually earned a GED.[4]

(aus der Wikipedia)

Was bleibt einem da also anderes übrig, als Sexvideos zu drehen und besoffen in der Gegend herumzukutschen. Würde wahrscheinlich niemand anders machen. 😉

Das Forum…

Dienstag, April 3rd, 2007

…auf www.transgen.de ist ein Ort, an dem in der Regel heiss und kontrovers über die Grüne Gentechnik diskutiert wird. Protagonisten sind Biobauern, interessierte Verbraucher, eine Politikerin, einige Forscher, Schüler. Die Palette der Einstellungen reicht von Totalopposition über zurückhaltende Offenheit bis hin zur Überzeugung, dass es ohne Gentechnik nicht mehr gehen wird.

Auf Seiten der Kritiker der Grünen Gentechnik fällt leider immer wieder auf, dass auf äußerst niedrigem Niveau „diskutiert“, eher polemisiert wird. Meinungsmache und das Wiederkäuen von verwursteten Berichten von Greenpeace, dem Ökoinstitut München e.V., dem Umwelbundesamt Wien GmbH oder einer der Vereinigungen, die den biologisch-dynamischen oder ökologischen Landbau propagieren. Diesen allen ist gemein, dass sie häufig wissenschaftliche Publikation nur selektiv wahrnehmen, Daten und Aussagen aus dem Zusammenhang reissen und teilweise sinnentstellend oder -verfälschend wiedergeben, um damit ihre eigenen Agenden zu unterstützen. Gentechnik-kritische Studien werden immer hoch gelobt, alle anderen werden in Bausch und Bogen verdammt. Wissenschaftler, die gentechnisch veränderten Pflanzen kein Gefährdungspotential einräumen oder zumindest darstellen, dass es in ihren Forschungen keine Anhaltspunkte für Gefahren oder Risiken gegeben hat, werden als von der Wirtschaft gekaufte, abhängige Wissenschaftler mit eigennützigen Interessen dargestellt. Gentechnik-kritische Wissenschaftler (oder solche, die sich „Experten“ nennen, auch wenn sie das gar nicht sind), sind dagegen die Helden im Kampf „David gegen Goliath“.

Gestern gab es allerdings einen Beitrag, der die ganze Untiefe der Diskussion auf Seiten der Gentechnikkritiker entlarvt. Zumindest im Falle eines Diskussionsteilnehmer, der regelmäßig, fast täglich auffällt. Der Beitrag kann hier nachgelesen werden.

Der Diskussionsteilnehmer bezieht sich dabei auf diesen Ausgangsartikel. Soviel zu gut recherchierten, verlässlichen Quellen mit „Expertenwissen“.

Leider läuft die Diskussion häufig auf ähnlichem Niveau, denn vieles, was Greenpeace als „Fakten“ verbreitet, sind im Grunde nur Meinungsäußerungen, die auch nur als solches gedeckt sind. Von aktuellen Stand der Wissenschaft sind deren Bewertungen oft meilenweit entfernt.

BIO…

Mittwoch, März 21st, 2007

…ist ja in aller Munde. Wortwörtlich sogar. Der BIO-Boom erreicht alles und jeden. Es gibt BIO Bananen (wo auch immer die herkommen und wie auch immer die im Herkunftsland behandelt werden), BIO Kiwis (Neuseeland wahrscheinlich, vielleicht sogar mit dem Frachtflugzeug nach Europa gebracht!), BIO Haselnusscreme (heute zum ersten Mal gegessen; gar nicht schlecht) und natürlich BIO Fleisch und BIO Milch.

Und gerade diese letzten beiden Produkte bergen Sprengstoff. Für das Weltklima nämlich. Zuletzt wurde darüber im Fernsehen berichtet (ich weiss leider nicht mehr wann und wo). Das ganze ging etwa so: Kühe und andere Wiederkäuer produzieren Unmengen an Methan – ja, durch Rülpsen, Furzen und die Sch****, die hinten aus ihnen herauskommt. Ich glaube, an sowas wird in Weihenstephan geforscht, ich kann mich da aber auch täuschen.
Da in den Wiederkäuern ordentlich durch Bakterien im Darm alles fermentiert wird, was man hineinsteckt, ergibt sich eine sehr ungünstige Klimawirkung, schließlich ist Methan ein viel potenterer Klimakiller als Kohlenstoffdioxid (man beachte, dass es Kohlenstoffdioxid heisst, wer anderes schreibt ist dumm bildungsfern).

Was hat das eine nun mit dem anderen zu tun? Eine ganze Menge!

Um es kurz zu sagen: Biomilch tötet Pinguine!

Der Zusammenhang ist ganz einfach. Steht die „konventionelle Kuh“ mit anderen Artgenossen im Stall, ist es ganz einfach, alles, was hinten herauskommt, aufzufangen und einer weiteren Verwertung (Biogasanlage!) zuzuführen. Man kann sogar die gesamte Hallenabluft absaugen und die enthaltenen klimaschädlichen Gase entweder nutzen oder herausfiltern. Toll für das Klima. Wenn auch nicht ganz so toll für die Kuh. Zugegeben.

Eine „biologische/ökologische Kuh“ (ist die andere nicht auch biologisch? anderes Thema) indes hat viel Platz. Den braucht sie und bekommt sie auch, denn das ist vorgeschrieben, sonst darf da nicht BIO draufstehen. Und wir wissen alle, was das heisst: weniger Geld für den Produzenten (legitim, darf man offen und entspannt drüber reden).

Also – viel Platz. Die Kühe stehen unter Umständen sogar draussen (sic!) herum, genau so, wie bei mir auf dem Dorf! Ungeheuerlich! Denn das Methan aus den ganzen Fladen, vom Gefurze und Gerülpse mal abgesehen, kommt direkt in die Atmosphäre und kann dort seine klimaschädliche Wirkung entfalten. Und wir wissen alle, was das zur Folge hat: wegschmelzende Polkappen und Gletscher, die Niederländer wollen alle zu uns rein, denn deren Heimat steht unter Wasser, die Halligen sind weg und eine Reise nach Helgoland dauert ne halbe Stunde länger. Was natürlich vollkommen inakzeptabel ist.

Viel schlimmer noch: schmilzt das Eis der Pole unter den sengenden Temperaturen weg, nimmt das einigen Arten den Lebensraum. Die Eisbären ersaufen (denn ohne Eis sind es ja nur noch Bären, und die können sich nicht ewig über Wasser halten), die Robben finde keine Nahrung mehr und auch die Pinguine sind dem Untergang geweiht. Alles in allem sehr harsche Konsequenzen!

Der einzige Ausweg (nicht noch mehr BIO, das macht die Sache nur noch schlimmer, nein!): weniger Milch und Fleisch konsumieren. Egal ob konventionell erzeugt oder BIO. Der Einfluss auf das Klima mag global marginal sein. Aber jedes eingesparte Mol Methan ist es wert!

P.S.: Nicht alles ist ganz ernst gemeint. Aber auch hier steckt irgendwo ein Funken Wahrheit, ein Körnchen Ernst vergraben. Viel Spaß beim Suchen!

Alemannia Aachen

Samstag, Februar 3rd, 2007

Heute war ich mit meinem Bruder Andor auf dem Tivoli und habe der Alemannia beim Verlieren gegen Hannover 96 zugeschaut. Den Spielbericht zur 1:4 Niederlage seitens Aachen gibt es hier.

Ich will den Spielverlauf und das Ergebnis gar nicht kommentieren, sondern vielmehr, was so an Stimmung und Meinung unter den Fans herrscht. Hinter Andor und mir, zur rechten und zur linken Seite, gab es nämlich genau die beiden sich gegenüberstehenden Fraktionen: links standen die „Realisten“, rechts standen die „Anspruchsvollen“.
Um es kurz zu machen: ich habe nach dem Aufstieg der Alemannia in die Erste Liga eigentlich nichts anderes erwartet als Kampf gegen den Abstieg. Eine Mannschaft, die zu den Topteams der 2. Liga gehört taugt nicht unbedingt für mehr als nur den Keller der 1.
Daher stand für mich fest: wenn die Alemannia am Ende der Saison nicht abgestiegen ist, wäre das ein tolles Ergebnis. Mehr zu erwarten wäre vermessen.

Und genau hier liegt das Problem: die teilweise phänomenalen Erfolge der Alemannen haben unter den „Fans“ Begehrlichkeiten geweckt und eine Erwartungshaltung geschaffen, die mit den realen Möglichkeiten des Vereins einfach nicht zu decken sind. Es fehlt das Geld für richtig gute Spieler, und die im Kader sind zwar gut, aber taugen nicht unbedingt allzu gut für die 1. Liga. Die Differenz muss durch Eifer und Kampf ausgeglichen werden. Oder durch den Support der Zuschauer.
Wenn diese aber erwarten, dass „ihre“ Mannschaft jedwede gegnerische Mannschaft „klatscht“, und mit absoluter Enttäuschung reagieren, wenn genau das nicht klappt, sieht es mit dem Support schlecht aus.

Was heute gut zu beobachten war, und anhand der Chancen und des Verlaufs des Spiels gut nachvollzogen werden konnte, ist die Tatsache, dass sich die meisten, die derzeit auf den Tivoli gehen, „prozyklisch“ verhalten: wenn das Team eine gute Leistung bringt und Tore schiesst, wird positive Stimmung gemacht, wenn sich das Team hängen lässt, Gegentreffer kassiert oder Chancen nicht verwertet, wird negative Stimmung gemacht.
Wenn die Spieler also bereits durch den Erfolg der eigenen Leistung belohnt werden, legen die Fans noch einen drauf. Wenn aber die Spieler keine Leistung zeigen oder sich kein Erfolg einstellt, werden sie von den Fans nicht gepusht, sondern ausgebuht oder -gepfiffen.
Das ging zum Ende des Spiels soweit, dass es „Frontzeck raus!“- Rufe gab und sich sogar die rechts hinter uns Stehenden beschwerten, als Andor und ich den Alemannen Beifall zollten, als sie das Spielfeld verließen.

Man muss es doch mal so sehen: die „Fans“ der Aachener müssen froh sein, dass „ihr“ Team jetzt dort steht, wo es ist. Das haben die Aachener vor allem Werner Fuchs zu verdanken, einem Jörg Berger, einem Jörg Schmadtke, nicht zuletzt einem Dieter Hecking und Spielern wie Erik Meijer oder Willi Landgraf. Alemannia hätte auch 1999/2000 Pleite gehen und sich aus dem Geschäft verabschieden können.

Die Alemannia hat viel erreicht: Aufstieg in die 1. Liga, UEFA-Pokal Teilnahme (Berichterstattung zur Alemannia sogar mal in der BBC!), Bayern München zwei mal aus dem DFB Pokal geschossen, jede Menge geile Spiele – und natürlich auch einige grottenschlechte.
Wie gerade jetzt gestöhnt, geflucht, gepfiffen und gebuht wird, geht eigentlich auf keine Kuhhaut. Es gibt einfach zu viele Leute, denen der Sinn für und der Bezug zur Realität irgendwo zwischen Big Brother, GZSZ und Vera am Mittag verloren gegangen zu sein scheint…