„Autumn“

November 1st, 2006

Habe eben das Buch Autumn von David Moody zu Ende gelesen.

Sehr einfach und flott geschrieben ging das Buch sehr schnell zu lesen. Ich muss allerdings auch sagen, dass es mich in weiten Teilen nicht so sonderlich gefesselt hat. Es war zwar spannend und interessant zu lesen, was passiert und wie sich die Story entwickelt, aber andererseits waren viele Passagen einfach langweilig und nicht mitreissend. Vielleicht lag es auch daran, dass ich das Buch als .pdf gelesen hab und ich so an einigen Stellen leichtes Spiel hatte, vorzuscrollen.
Andererseits hätte ich bei einem normalen Paperback quergelesen und weiterblättern können…

Wie dem sei: Das Buch an sich ist nicht schlecht. An einem „normalen“ Septembertag stirbt der Großteil der Menschheit innerhalb weniger Minuten an einer sehr mysteriösen Krankheit – die sich als todbringender Erstickungshusten manifestiert. Nur einige wenige überleben.
Woran die Menschen sterben, warum und warum einige nicht sterben – darauf gibt es keine Antworten. Das einzige, was den Überlebenden bleibt, ist sich mit der neuen Situation zu arrangieren. Und mit dem Umstand, dass nach einigen Tagen die Toten plötzlich wieder aufstehen…

Die Beschreibungen und die Umstände finde ich (für dieses Genre) durchaus realistisch. Die Toten verwesen mit der Zeit, was halt Folgen für ihre körperliche Kraft und den Gesamtzustand hat (so einen Zombie, der schon eine Woche bei Wind und Wetter draussen vor sich hinverwest, kann man ohne Mühe zusammenhauen; das Gewebe hängt ja im Grunde nur noch locker an den Knochen, wenn überhaupt…). So gesehen müsste man sich nicht allzuviele Gedanken machen, denn die wirkliche Bedrohung durch die Zombies entwickelt sich erst eine geraumen Zeit nach der Katastrophe (und somit erst nach etwa der Hälfte des Buches), wenn der Zustand der Zombies also bereits erbärmlich schlecht ist. Okay, es sind viele, aber man könnte wie bei Braindead die Nummer mit dem Rasenmäher machen. Ein Baseballschläger würde es auch schon tun – aber die Hauptcharaktere haben einfach zuviel Schiss und wissen sowieso nicht so recht, was sie tun oder denken sollen.
Bis es wirklich brenzlig wird ist es auf jeden Fall einfach nur die Situation, die den Menschen und dem Leser zusetzt. Aber das reicht im Grunde auch – wenn man sich vorstellt, sowas würde wirklich passieren.

Was mich aber stört und mir beim Lesen des Buches wiedermal aufgefallen ist: Checken es die Autoren den einfach nicht? Ich meine, der Zombi ist doch nunmal Teil der Kino- und Popkultur, der Literatur – sogar der Philosophie (zumindest wird der Begriff benutzt).
Viele Leute kennen die einschlägigen Filme. Es ist ja nun auch schon einiges her, seit George A. Romero mit seinen ersten Zombifilmen Filmgeschichte schrieb. Und der bislang letzte Teil der Reihe Land of the Dead (obschon er mir persönlich nicht so gefallen hat), war ein Box-Office Hit.

Was ich sagen will: wo sind – in all den Romanen und vor allem den neueren Filmen – die Leute, die sich mit Zombies auskennen? Oder werden bloß die nicht gezeigt oder ihre Geschichte erzählt, weil es einfach zu langweilig wäre, weil sie eh überleben?
David Moody kann sich rausreden: bei den 3 – 5% der überlebenden Menschheit war halt kein Zombie-Geek dabei. Pech für den Rest.

Aber wenn man die neue Variante von Zombies im Kaufhaus sieht (so war der deutsche Titel des 1978er Originals von „Dawn of the Dead“), der ja heute spielt, muss man sich das auch fragen. Als ob die Leute für diesen (absolut unrealen Fall) nicht prinzipiell genügend vorbereitet sein müssten – nach dem ganzen Gesplatter der letzten Jahrzehnte.
Aber das wäre wahrscheinlich ein Fall von Breaking the Fourth Wall
Und daher müssen wir wohl mit den mehr oder weniger typisch klischeehaften Charakteren, Gruppen von Überlebenden mit den typischen Konflikten und den typischen Settings der Handlung leben.

Urlaub

November 1st, 2006

Hab mir die Woche über Urlaub genommen – Brückentage muss man ja geschickt nutzen, und wenn ich den Urlaub nicht nähme, müsste ich ihn ins nächste Jahr mit hinüber nehmen. Einige Tage Urlaub werde ich so oder so erst im nächsten Jahr nehmen können, weil es dieses Jahr wieder nicht geklappt hat. Insofern…

Verbringe meine Zeit mit Computer zocken, was lesen (habe Autumn von David Moody im Netz gefunden, mehr dazu später, wenn ich es fertig hab), im Transgen Forum Beiträge lesen und schreiben, ein paar Filmchen gucken und einfach mal ne Runde entspannen und Nichts tun.
Den einfachen Müßiggang kann ich nur empfehlen – heutzutage genießen wir ja viel zu wenig die Ruhe, wenn wir sie im hektischen (Arbeits)Alltag denn überhaupt finden…
Ab und an entspannen und Abstand nehmen ist einfach nötig – muss man allerdings auch erstmal einüben, wie ich gemerkt habe, und so richtig gelingen tut mir das auch nicht immer.

So, jetzt entweder weiterlesen oder was gucken…

Sonntag

Oktober 24th, 2006

Am Sonntag war ich mal wieder im Schlosskonzert in Jülich. Meine Großmutter hatte dort ein Abonnement, das zunächst mein Vater geerbt und das schließlich ich übernommen habe.
Das Xyrion Trio spielte drei Klaviertrios.
Kurzum: es war nicht mein bester Abend zum Zuhören. Leider. Denn die drei Damen spielten sehr beeindruckend, was vor allem beim Klaviertrio von Schostakowitsch (e-moll, Opus 67) zum Tragen kam. Gefühlvoll dort, wo es still und herzzerreissend sein sollte, mit sehr viel Elan und Ausdruck dort, wo es schnell und temperamentvoll zuging. Die ganze Tragik und Dramatik der Lebensumstände des Komponisten, die zu diesem Werk geführt haben, wurden spürbar. Brilliant.
Das zuvor gespielte Klaviertrio von Beethoven (Opus 1, Nr. 2) war auch sehr einnehmend vorgetragen.

Allerdings hatte ich, wie gesagt, nicht meinen besten Abend. Ich fand Schostakowitsch sehr anspruchsvoll und so hat mich danach Energie und Lust verlassen, mir nach der Pause noch das dritte Trio anzuhören…

Zu den Schlosskonzerten kann man sagen, dass die gesamte Saison über ein sehr bunt gemischtes Programm geboten wird, das für jeden Liebhaber klassischer Musik etwas zu bieten hat. Sehr oft auch ganz hochkarätige Musiker – wobei ich mich immer frage, wie sie es schaffen, die nach Jülich zu holen.
Prädikat: sehr empfehlenswert!

Pülze! Die Fotos

Oktober 21st, 2006

Ging doch schneller als gedacht mit den Fotos! Hier eine Auswahl:

ein Becherling

Ein Becherling (Ascomycet), keine Ahnung was für einer, von denen gibt es recht viele und in meinem Buch stehen davon nur wenige.
Auf jeden Fall hübsch anzusehen.

Bulgaria inquinans, typischerweise auf totem Laubholz, recht häufig aufzufinden. Das obere Bild zeigt die reifen, entfalteten Fruchtkörper, auf dem unteren Bild sieht man einen, der noch im Begriff ist, sich komplett zu öffnen.

Bulgaria inquinans

Bulgaria inquinans

Coprinus micaceus, der Glimmer-Tintling. Sehr gut sieht man die abwischbaren, glimmerigen Körnchen auf den Huthäuten. Ein sehr schöner Holzzersetzer.

Coprinus micaceus

Daedalia quercina

Der obige Eichenwirrling Daedalia quercina, ist vorwiegend – wie der Name sagt – auf Eichenholz zu finden. Gut zu sehen die unregelmäßige, verwachsende Form der „Röhren“.

Ganoderma lipsiense

Dieser flache Lackporling wächst auf einem Baumstamm, den ich schon seit Jahren immer mal wieder aufsuche. Irgendwo habe ich noch ältere, eingescannte Fotos von Fruchtkörpern, die um die 40 cm groß waren, wenn ich mich recht erinnere.
Der Baumstamm taugt allerdings nicht mehr wirklich als Substrat, vom Holz ist kaum mehr was übrig, der ganze Stamm zerbröselt vor sich hin. Lange wird dieser Ganoderma dort nicht mehr aushalten.

Heterobasidion annosum

Ich halte diesen Pilz oben für einen Heterobasidion annosum, aber das ist nur mein „educated guess“, es könnte auch ein anderer Porling sein.

Merulius tremellosus

Auch ein „educated guess“ – Merulius tremellosus, basierend auf der Farbe und den Zotten oben auf dem Hut. Er wächst auf demselben Stamm wie der flache Lackporling oben.

Mycena spec

Eine Mycena, mit relativer Sicherheit, aber das heisst nicht viel: Mycenen sind sehr häufig und vielfältig, sozusagen ein „Standardpilz“ in unseren Wäldern. Aber sie sind alle sehr hübsch anzusehen.

Russula cf ionochlora

Ein Täubling, auch hier ist unklar, welcher genau. Dieses Exemplar hätte ich mit nach Hause nehmen und dort mikroskopieren müssen. Das hilft bei Russulaceae oft, aber leider auch nicht immer. Mit dem Gerhardt kann man sowas machen, der hat schöne Darstellungen zu Sporen, Paraphysen und anderen Merkmalen und ist daher mein bislang liebstes Pilzbuch.

Scleroderma citrinum

Über das obige Exemplar ich lange drüber gegrübelt und habs dann durch viel Blättern und Suchen doch noch herausgefunden. Mir ist dieser Pilz bisher noch nicht aufgefallen, aber heute habe ich ihn sehr oft gesehen. Dickschaliger Kartoffelbovist heisst er auf Deutsch – und so sieht er auch aus.

Trametes versicolor

Trameten von unten

Trametes versicolor, einer meiner liebsten Pilze, die Schmetterlingstramete. Die schöne, farbige Zonierung und der Seidenglanz heben diese Art für mich deutlich aus den anderen Trameten und vielen anderen Pilzen, die an Bäumen wachsen, heraus.
Auch auf der Unterseite tummelt sich was: einige Springschwänze machen sich da zu schaffen – es gibt einige Arten von Collembolen, die mit Pilzen quasi vergesellschaftet sind.

Xerocomus cf chrysenteron

Einer der essbaren Röhrlinge. Ich tippe auf Xerocomus chrysenteron, es könnte aber auch X. subtomentosus var. ferrugineus sein, sicher bin ich mir da nicht. Auch er war heute häufig, insgesamt hätte es vielleicht für ne kleine Pilzpfanne gereicht.
Aber ich lass sie lieber im Wald stehen, wo sie hingehören.

Last, but not least: Xylariaceae. Holzkeulen. Gehören zu den Schlauchpilzen.
Das erste Bild zeigt die Geweihförmige Holzkeule Xylaria hypoxylon, ein sehr häufiger Pilz an totem Holz. Das weisse oben sind asexuelle Sporen (Konidien).
In den beiden Bildern unten sind man die Vielgestaltige Holzkeule Xylaria polymorpha, wie sie ihrem Namen alle Ehre macht. Sie ist weniger auffällig, da ganz in schwarz, aber nicht weniger häufig. Schön zu sehen ist die stielartig verschmälerte Basis.

Xylaria hypoxylon

Xylaria polymorpha

Xylaria polymorpha

Pülze!

Oktober 21st, 2006

Heute war das Wetter wunderbar, also schnappte ich mir meine Digicam und den Gerhardt und machte mich auf in Richtung Sophienhöhe. Zu deren Fuß befinden sich noch einige Reste des Hambacher Staatsforstes – Eichen-Buchen-Mischwald mit eingestreuten Stücken Fichtenforst.
Tolles Terrain und eines meiner üblichen „Reviere“. Habe auch einige schöne Exemplare gefunden. Und einige Fotos gemacht. Werde die jetzt erstmal bearbeiten und dann im Laufe der nächsten Tage online stellen.

Hmmmmmm

Oktober 20th, 2006

So, da es 1und1 für Leute wie mich, die zwar Interesse, aber kaum Zeit für sowas aufbringen können, nun ein einfaches Blog zum zusammenbasteln anbietet, musste ich mir sowas auch zulegen, ist ja klar.
Wobei ich nicht weiss, ob ich das hier aktueller halten werde, als meine eigentliche Homepage *husthust*, aber mal sehen. Man sollte niemals die Hoffnung aufgeben, dass man es in Zukunft besser machen kann…

Aktualisierung: Bislang sieht das ganze ja gut aus, geht einfach und macht auch sehr viel Spaß! Endlich eine Art und Weise, wie ich meine Fotos direkt und schnell online bringen und ab und an Kommentare zu allen möglichen interessanten und uninteressanten Dingen von mir geben kann.
Es wird hier auf jeden Fall regelmäßig weitergehen und in Zukunft wohl immer nur mehr werden. Hab zu Testzwecken auch mal nen Trackback zu Dannys Blog gemacht.