Was für ein Tag!

Juni 10th, 2007

Heute fing eigentlich alles normal an, für einen Tag mit Auswärtsspiel: Treffen am Platz, Leute auf die Autos verteilen, zum Spielort fahren.

Klappte alles hervorragend, zwar leicht verspätet, weil einer der Jungs auf dem Dorf in eine Prozession oder sowas geriet, und einige Zeit nicht mehr weiter fahren konnte. Alles aber kein Problem, wir kamen rechtzeitig am Platz an.

Ganz normale Phase zum Warmmachen, für Batting Practice und zum Einwerfen, zum langsam immer näher rückenden Spielbeginn hin allerdings die Frage: wo sind die Umpire?

Die für das Spiel (Spielnummer 12139 ) eingeteilten Umpire von den Neunkirchen Nightmares kamen einfach nicht und konnten scheinbar auch nicht erreicht werden. Da gab es dann nur die Wahl zwischen a) wieder nach Hause fahren und einen neuen Termin für das Spiel ansetzen oder b) zwei Leute mit Lizenz finden, auf die sich die beteiligten Teams als Umpire einigen können.

Schwuppdiwupp, stand ich auch schon hinter der Homplate und durfte meinen ersten Einsatz als Plate Umpire machen. Naja, ich hatte beide Teams vorgewarnt, und es hätte mich Sicherheit viel schlimmer gehen können (nach unten ist die Skala ja ohnehin meist offen), aber so richtig schön war es nicht. Aber für ein erstes Mal und das auch noch vollkommen unvorbereitet, ging es eigentlich.

Bei einem normalen Umpire Einsatz hätte ich mich ja nochmal durch das Lehrbuch und das Regelwerk gekämpft und einige Sachen, die man nicht so direkt parat hat, nochmal durchgeschaut. Aber so war das natürlich nicht drin. Ich hatte allerdings einen guten Umpirekollegen von den Capitals, der da ausgeholfen hat, und zu guter Letzt sind ja auch die Spieler da.

Die Nachsicht war groß und letztlich war es dann auch okay.

Die Bonn Capitals verloren in einem hart umkämpften Spiel, in dem die Dukes bis zum 7. Inning zurücklagen, trotz Aufholjagd in Bottom 9 noch 14:15. Ein etwas über 3 Stunden langer Kampf, der zunächst für die wenigen Zuschauer scheinbar nicht sehenswert war, seine Spannung zum Ende dann aber voll entfaltete. Sehr knappe Partie, die auch wieder viele Fehler auf unserer Seite gezeigt hat (satte 8, bei den Capitals nur 4), bei fast annähernd gleicher Schlagleistung der beiden Mannschaften.

Anschließend haben die Jungs fast eine Stunde lang zusammengesessen und nicht nur das Spiel, sondern auch noch ganz allgemein über den Zustand des Teams, die Trainersituation und vieles andere mehr diskutiert. So, wie ich die Sache mitbekommen habe, wird Heiner jetzt allein die Trainingsleitung übernehmen (was zuletzt ohnehin der Fall war). Mal sehen, was sich sonst noch ergibt, da ist noch was im Fluss.

An Paris Hilton…

Juni 9th, 2007

…scheint ein Exempel statuiert zu werden: So groß war der öffentliche Aufruhr, als sie nach wenigen Tagen das Gefängnis wieder verlassen durfte, um den Rest ihrer bereits reduzierten Haftzeit zuhause am Pool zu verbringen, dass sie nun wieder in den Knast muss! BBC und CNN berichten darüber auf den Titelseiten, selbst das Öffentlich-rechtliche schreckt vor einer Berichterstattung darüber nicht zurück.

Die Amerikaner scheinen sich der Tatsache bewusst zu sein, dass ihre Gerichtsbarkeit nicht so gut funktioniert, wie man das von einer „Vorzeigedemokratie“ erwarten kann. Bist Du reich oder bekannt, hast Du es einfach im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bist Du hingegen arm, unbekannt und (am Schlimmsten für Dich) schwarz, dann hast Du verloren.

So scheint es bei Paris Hilton nur darum zu gehen, den Schein zu wahren, dass dem Ganzen dann doch nicht so ist. Sei es drum. Verdient hat die verzogene Göre das allemal. Dies und noch viel Schlimmeres. Leider wird sie aus dieser Erfahrung wohl nichts lernen, sondern stattdessen die Glamour- und High-Society-Süchtigen mit ihren Erfahrungsberichten und Eindrücken aus dem Knast beglücken, und jede halbwegs quotenträchtige Talkshow zwischen Atlantik und Pazifik besuchen, um sich dort so richtig auszuheulen.

Au weiah.

Ich finde das Ganze sehr interessant mitzuverfolgen. Auf der einen Seite, in welcher surrealen Glimmerwelt manche Menschen leben können und dabei vollkommen den Bezug zur Realität und der Bedeutung des eigenen Daseins zu verlieren, und auf der anderen Seite, wie sehr sich manche Jugendlichen von solchen Leuten inspirieren und beeinflussen lassen, wie sehr ein Teil der Öffentlichkeit wirkliches Interesse an dem hat, was mit Leuten á la Paris Hilton so geschieht.

Und interessant ist auch, wie manche sich für die und vor der Öffentlichkeit prostituieren, um so ihren Lebensunterhalt so verdienen oder ihrem Leben überhaupt erst einen Sinn zu geben.

Bei Paris kann das eigentlich nicht wundern, denn sie hat in ihrem Leben nicht wirklich etwas gelernt:

„She attended her freshman year of high school in Rancho Mirage, California at the Marywood-Palm Valley School and her sophomore and junior years of high school at the Dwight School in New York, but dropped out,[3] and eventually earned a GED.[4]

(aus der Wikipedia)

Was bleibt einem da also anderes übrig, als Sexvideos zu drehen und besoffen in der Gegend herumzukutschen. Würde wahrscheinlich niemand anders machen. 😉

Eine Klatsche…

Juni 3rd, 2007

…kassierten heute die Wesseling Vermins auf dem Dukes Feld. 20:0 endete die Partie nach 2,5 gespielten Innings. Nach dem ersten Durchgang stand es bereits 13:0 für die Jungs, es gab viele Hits und zwei Homeruns. In etwa 1 Stunde und 15 Minuten gespielt.
Von Anfang an legten die Jungs los – nicht wie unsere Nationalelf beim WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino – und hörten einfach nicht auf. Irgendwann kommt immer das 3 Aus, das ist klar, aber wieviele Punkte man bis dahin macht, ist halt… dehnbar.
Pascal hat geil gepitcht und die Defensive hat den Vermins einfach keine Chance gelassen. Klasse Teamleistung!

Die Tabelle der Landesliga 1 formiert sich leicht um, die Jungs aber immer noch mit bloß einer Niederlage an der Spitze.

Wieder zuhause! (II)

Juni 2nd, 2007

So, jetzt ist der stressige Teil vorerst vorbei. Die Exkursion nach Bonn war wiedermal sehr lustig, auch wenn wir nicht immer Glück mit dem Wetter gehabt haben. Zwischenzeitlicher Regen hat uns aus insektenkundlicher Sicht sehr limitiert, denn es war einfach nicht viel an Krabbeltieren unterwegs. Am zweiten Tag schien aber die Sonne und so konnten wir das Defizit des ersten Tages gut ausgleichen.

Die Studentengruppe war interessiert und motiviert, alle waren recht nett. Schien zumindest teilweise auch eine zusammengehörende Gruppe zu sein, die schon einiges im Studium gemeinsam gemacht hatten. Dementsprechend war da gute Stimmung.

Jetzt kann ich erst mal durchschnaufen, zumal die nächste Woche dank Feier- und Brückentag nur eine kurze ist.

Wieder zuhause!

Mai 28th, 2007

Gestern Abend bin ich gegen 2115 zuhause angekommen.

Warschau war ein voller Erfolg, was die Tagung anging, und ein tolles Erlebnis, was die Stadt anging. Die Mischung aus stalinistisch-sozialistischen Prachtbauten, moderner Architektur, aus östlichen Eigenheiten und westlichem Kapitalismus geben der Stadt schon ein ganz eigenes Flair. Warschau kam mir ein wenig so vor wie eine Kombination aus Prag und Berlin. Durchaus erlebenswert!

Der Rückflug war auch ein Erlebnis für sich, denn wir hatten für vielleicht 10 Minuten recht heftige Turbulenzen. Der Flugkapitän entschied dann auch, dass die Bordbesatzung doch keinen Saft durch die Gegend schubsen, sondern lieber auf ihren vier Buchstaben angeschnallt sitzen bleiben sollte. Nach dieser kurzen Phase blieb der Rest des Fluges allerdings sehr ruhig. Nur die Landung war wieder etwas ruppig, das habe ich bislang gekonnter erlebt.

Ein kleiner Fun Fact: in den Tagen seit Dienstag habe ich über 200 Spam Emails bekommen, die ich dank Internetzugang in unserem Youth Hostel direkt aus meinem Postfach löschen konnte. Die zuhause abzuholen und dann alle am Stück zu löschen hätte ich mich mächtig angekotzt…

Heute kann ich eine Runde relaxen: Sonja feiert heute ihren Geburtstag, wahrscheinlich wirklich mit Grillen, obwohl es regnet. Morgen früh kommt dann der „zweite Streich“: früh geht es auf Exkursion zum Pflanzenschutzdienst der Landwirtsschaftskammer Rheinland bei Bonn. Wenn das Wetter wirklich so schlecht werden sollte, wie angekündigt, wird das diesmal nicht so lustig, wie beim letzten mal. Wird dann auch nicht allzu viel für uns Entomologen zu zeigen geben.

Aber mal sehen, wir werden das Beste draus machen. Am Donnerstag nachmittag bin ich dann zu einer halbwegs normalen Zeit wieder zurück, das ist auch mal wieder was wert.

Letzter Tag…

Mai 26th, 2007

…in Warschau, denn morgen gehen wir nur noch ein wenig in einem Park hier in der Naehe spazieren. Der Flug zurueck geht um 1640, man soll allerdings mindestens zwei Stunden vorher da sein, da es strenge Sicherheitsmassnahmen am Flughafen geben soll. Dementsprechend machen wir morgen nach langem Ausschlafen nicht mehr viel.

Heute haben wir uns die Stadt nochmal angeschaut und sind ziemlich viel herumgekommen, vor allem zu Fuss. Bei Temperaturen um die 30 Grad und praller Sonne bis etwa 1500 war das heftig. Anschliessend gab es nur ein wenig Abkuehlung durch etwas Regen, aber richtig gebracht hat das nichts.

Jetzt sitzen wir noch ein wenig zusammen, und dann fall ich in die Kiste.

die Tagung…

Mai 25th, 2007

…war gestern der Hoehepunkt fuer mich, schliesslich war am Nachmittag mein Vortrag auf dem Plan. Der ist wirklich sehr gut gelaufen und hat in der Diskussion Fragen aufgeworfen, die sehr interessant und grundsaetzlich waren, was das Monitoring und das Risk Assessment sowie Nicht-Ziel-Organismen bei transgenen Pflanzen angeht.

Alan Raybould hat zwar in eine Richtung gefragt, in der ich ihm nicht folgen konnte (was seine Einschaetzung von was eigentlich ein Nicht-Ziel-Organismus ist anbelangt), aber andere Konferenzteilnehmer waren meiner Meinung.

Nach dem Vortrag habe ich noch einige interessante Gespraeche mit ein paar bekannten Wissenschaftlern gefuehrt und es stellte sich heraus, dass wir von den Einschaetzungen sehr nah beieinander liegen.

War also ein voller Erfolg. Und es hat unglaublich Spass gemacht, vor so einem illustren Publikum einen Vortrag zu halten und sich den Fragen zu stellen.

Am Abend gab es das Conference Dinner, das mit einer tollen Vorfuehrung einiger polnischer Taenze durch die Tanzgruppe der Universitaet hier begann. Zeigte auf jeden Fall, dass von der laendlichen Kultur her Deutschland und Polen nicht so weit voneinander entfernt sind.

Das trifft mittlerweile auch auf das Stadtbild und das oeffentliche Leben in Warschau zu, manchmal koennte man meinen, eigentlich waere man doch in Berlin. Es gibt da eine ganze Reihe von Aehnlichkeiten und die Jugendlichen laufen alle schon sehr westlich herum…

In den naechsten beiden Tagen gibt es dann noch ein paar mehr Eindruecke, denn heute geht die Tagung zu Ende und der private Teil unserer Reise faengt an.

In Warschau…

Mai 23rd, 2007

…sind die Errungenschaften der westlichen Zivilisation schon genkommen, daher gibt es auch in unserer bescheidenen Behausung zwei Rechner mit Internet, die den ganzen Tag laufen, im Netz sind und die man fuer lau benutzen darf.

Daher kann ich direkt aus Warschau tippern, auch wenn die Tastaturbelegung etwas gewoehnungsbeduerftig ist und die Umlaute fehlen.

Gestern abend waren wir mit einigen Leuten lecker in der Nowy Swiat essen. Gleich erstmal fruestuecken und dann geht es auf zum ersten Tagungstag. Mehr also spaeter.

Erste Niederlage…

Mai 21st, 2007

…der Dukes, diesmal im Rückspiel bei den Aachen Greyhounds. Bei einer nicht vorhandenen Offensivleistung und einigen Fehlern im Fielding konnte auch nichts anderes herauskommen.

Alles, was die Jungs sonst zu zeigen haben, blieben sie am Sonntag schuldig. Da war irgendwie direkt von Anfang an der Wurm drin.

Jetzt heisst es, das Spiel abhaken und sich auf die weiteren Spiele der Rückrunde zu konzentrieren, damit es bei den noch zu erwartenden aberkannten Siegen noch für die Playoffs reicht.

Montag vormittag geht es für mich dann auf den Weg nach Warschau, zur Tagung. Komme dann am Sonntag spät abends wieder, hab dann den Pfingstmontag frei, bevor es dann am Dienstag wieder los geht. Man, das wird was werden.
Ich schreib am Montag, wie es in Warschau war. Bin schon sehr gespannt drauf.

Das Wetter…

Mai 17th, 2007

…ist reichlich verkorkst und hat uns bei unserem Feldversuch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Am Montag nach Bayern gefahren und die Aussat vorbereitet: Fallen vom Feld entfernt, Parzellen eingemessen und markiert.

Und kaum waren wir gegen 1900 damit fertig, fing es an zu gießen. Fazit: am Dienstag konnte nicht ausgesät werden und so, wie das Wetter vorhergesagt ist, wird das auch in den nächsten Tagen nichts. Damit sind wir mit dem Mais eigentlich wieder zu spät dran, denn normalerweise kommt er Ende April bis Anfang Mai in die Erde.

Auf der anderen Seite ist der Regen nicht schlecht, schließlich hatte es ja Wochen vorher so gut wie nicht geregnet, und die Kulturen brauchten das jetzt dringend.

Nächste Woche steht von Dienstag bis Sonntag Dienstreise nach Warschau an. Wir nehmen an der Tagung der IOBC teil. Donnerstag halte ich da einen Vortrag – mal gespannt, wie das wird.

Am Sonntag komme ich dann spät abends zurück, hab dann den Montag um zu entspannen, denn am Dienstag darauf geht es bis Donnerstag wieder auf Exkursion. Wieder nach Bonn zur Landwirtschaftskammer Rheinland, zum Pflanzenschutz. Wird sicher wieder sehr lustig. Große Studentengruppe, ein gut eingespieltes Betreuerteam – fehlt nur gutes Wetter, dann wäre das perfekt.

Auf jeden Fall werden die nächsten beiden Wochen vollgepackt mit Programm. Anfang Juni geht es dann wieder mit der normalen Feldarbeit los. Mal schauen, wann ich mal was verschnaufen kann.