Archive for the ‘Allgemein’ Category

Morgen…

Mittwoch, Juni 27th, 2007

…geht die letzte Saison in meinem Forschungsprojekt los. Um 05:40 oder so aufstehen, Leihwagen in AC abholen, zum Versuchsfeld nach Bayern fahren, dort den lieben Tag lang arbeiten, in den Gästequartieren der Lehr- und Versuchsanstalt pennen, am Freitag dann wieder nachhause.

Hoffentlich wird das Wetter nicht zu schlecht, die Vorhersage lässt Schlimmstes befürchten. Bei Regen und 15 Grad macht die Arbeit auf dem Maisfeld nicht wirklich Spaß…

Danach wird es fast wieder wöchentlich runter nach Bayern gehen, wobei ich im Juli, August und September wohl auch mal wieder eine ganze Woche unten werden bleiben müssen, da ich sonst die anstehenden Arbeiten nicht erledigt bekomme. Mal schauen, wann das dieses Jahr genau sein wird…

Irgendwie bin ich ein bisschen froh, dass es die letzte Saison ist. Das ist aber wohl typisch dafür, wenn längere Projekte langsam aber sicher dem Ende zugehen. Auf der anderen Seite werde ich das vermissen, vor allem die Kontakte mit den Leuten da unten. Die Franken sind echt ein netter Schlag. Und wie es nach dem Projekt weitergeht, steht ja auch noch auf keinem Blatt geschrieben…

Wieder zuhause! (II)

Samstag, Juni 2nd, 2007

So, jetzt ist der stressige Teil vorerst vorbei. Die Exkursion nach Bonn war wiedermal sehr lustig, auch wenn wir nicht immer Glück mit dem Wetter gehabt haben. Zwischenzeitlicher Regen hat uns aus insektenkundlicher Sicht sehr limitiert, denn es war einfach nicht viel an Krabbeltieren unterwegs. Am zweiten Tag schien aber die Sonne und so konnten wir das Defizit des ersten Tages gut ausgleichen.

Die Studentengruppe war interessiert und motiviert, alle waren recht nett. Schien zumindest teilweise auch eine zusammengehörende Gruppe zu sein, die schon einiges im Studium gemeinsam gemacht hatten. Dementsprechend war da gute Stimmung.

Jetzt kann ich erst mal durchschnaufen, zumal die nächste Woche dank Feier- und Brückentag nur eine kurze ist.

Wieder zuhause!

Montag, Mai 28th, 2007

Gestern Abend bin ich gegen 2115 zuhause angekommen.

Warschau war ein voller Erfolg, was die Tagung anging, und ein tolles Erlebnis, was die Stadt anging. Die Mischung aus stalinistisch-sozialistischen Prachtbauten, moderner Architektur, aus östlichen Eigenheiten und westlichem Kapitalismus geben der Stadt schon ein ganz eigenes Flair. Warschau kam mir ein wenig so vor wie eine Kombination aus Prag und Berlin. Durchaus erlebenswert!

Der Rückflug war auch ein Erlebnis für sich, denn wir hatten für vielleicht 10 Minuten recht heftige Turbulenzen. Der Flugkapitän entschied dann auch, dass die Bordbesatzung doch keinen Saft durch die Gegend schubsen, sondern lieber auf ihren vier Buchstaben angeschnallt sitzen bleiben sollte. Nach dieser kurzen Phase blieb der Rest des Fluges allerdings sehr ruhig. Nur die Landung war wieder etwas ruppig, das habe ich bislang gekonnter erlebt.

Ein kleiner Fun Fact: in den Tagen seit Dienstag habe ich über 200 Spam Emails bekommen, die ich dank Internetzugang in unserem Youth Hostel direkt aus meinem Postfach löschen konnte. Die zuhause abzuholen und dann alle am Stück zu löschen hätte ich mich mächtig angekotzt…

Heute kann ich eine Runde relaxen: Sonja feiert heute ihren Geburtstag, wahrscheinlich wirklich mit Grillen, obwohl es regnet. Morgen früh kommt dann der „zweite Streich“: früh geht es auf Exkursion zum Pflanzenschutzdienst der Landwirtsschaftskammer Rheinland bei Bonn. Wenn das Wetter wirklich so schlecht werden sollte, wie angekündigt, wird das diesmal nicht so lustig, wie beim letzten mal. Wird dann auch nicht allzu viel für uns Entomologen zu zeigen geben.

Aber mal sehen, wir werden das Beste draus machen. Am Donnerstag nachmittag bin ich dann zu einer halbwegs normalen Zeit wieder zurück, das ist auch mal wieder was wert.

Letzter Tag…

Samstag, Mai 26th, 2007

…in Warschau, denn morgen gehen wir nur noch ein wenig in einem Park hier in der Naehe spazieren. Der Flug zurueck geht um 1640, man soll allerdings mindestens zwei Stunden vorher da sein, da es strenge Sicherheitsmassnahmen am Flughafen geben soll. Dementsprechend machen wir morgen nach langem Ausschlafen nicht mehr viel.

Heute haben wir uns die Stadt nochmal angeschaut und sind ziemlich viel herumgekommen, vor allem zu Fuss. Bei Temperaturen um die 30 Grad und praller Sonne bis etwa 1500 war das heftig. Anschliessend gab es nur ein wenig Abkuehlung durch etwas Regen, aber richtig gebracht hat das nichts.

Jetzt sitzen wir noch ein wenig zusammen, und dann fall ich in die Kiste.

die Tagung…

Freitag, Mai 25th, 2007

…war gestern der Hoehepunkt fuer mich, schliesslich war am Nachmittag mein Vortrag auf dem Plan. Der ist wirklich sehr gut gelaufen und hat in der Diskussion Fragen aufgeworfen, die sehr interessant und grundsaetzlich waren, was das Monitoring und das Risk Assessment sowie Nicht-Ziel-Organismen bei transgenen Pflanzen angeht.

Alan Raybould hat zwar in eine Richtung gefragt, in der ich ihm nicht folgen konnte (was seine Einschaetzung von was eigentlich ein Nicht-Ziel-Organismus ist anbelangt), aber andere Konferenzteilnehmer waren meiner Meinung.

Nach dem Vortrag habe ich noch einige interessante Gespraeche mit ein paar bekannten Wissenschaftlern gefuehrt und es stellte sich heraus, dass wir von den Einschaetzungen sehr nah beieinander liegen.

War also ein voller Erfolg. Und es hat unglaublich Spass gemacht, vor so einem illustren Publikum einen Vortrag zu halten und sich den Fragen zu stellen.

Am Abend gab es das Conference Dinner, das mit einer tollen Vorfuehrung einiger polnischer Taenze durch die Tanzgruppe der Universitaet hier begann. Zeigte auf jeden Fall, dass von der laendlichen Kultur her Deutschland und Polen nicht so weit voneinander entfernt sind.

Das trifft mittlerweile auch auf das Stadtbild und das oeffentliche Leben in Warschau zu, manchmal koennte man meinen, eigentlich waere man doch in Berlin. Es gibt da eine ganze Reihe von Aehnlichkeiten und die Jugendlichen laufen alle schon sehr westlich herum…

In den naechsten beiden Tagen gibt es dann noch ein paar mehr Eindruecke, denn heute geht die Tagung zu Ende und der private Teil unserer Reise faengt an.

In Warschau…

Mittwoch, Mai 23rd, 2007

…sind die Errungenschaften der westlichen Zivilisation schon genkommen, daher gibt es auch in unserer bescheidenen Behausung zwei Rechner mit Internet, die den ganzen Tag laufen, im Netz sind und die man fuer lau benutzen darf.

Daher kann ich direkt aus Warschau tippern, auch wenn die Tastaturbelegung etwas gewoehnungsbeduerftig ist und die Umlaute fehlen.

Gestern abend waren wir mit einigen Leuten lecker in der Nowy Swiat essen. Gleich erstmal fruestuecken und dann geht es auf zum ersten Tagungstag. Mehr also spaeter.

Aachens Abstieg…

Samstag, Mai 12th, 2007

…steht somit fest. Nach einer guten ersten Halbzeit, die allerdings einige vertane Chancen aufzuweisen hatte, legten die Aachener erst einen Elfmeter und dann ein geiles Tor vor, um dann doch noch in den letzten 20 Minuten des Spiels zwei absolut unnötige Gegentreffer zu kassieren.

Was im normalen Spielbetrieb nur eine Ärgerlichkeit gewesen wäre (die bei Aachen ja häufig vorkommen), war es nun die Katastrophe. Der Abstieg steht somit fest.

Damit werden Aachen, Mönchengladbach und Mainz in der nächsten Saison um den Wiederaufstieg kämpfen müssen. Da lag ich mit meinem Tipp gar nicht so schlecht – ich hatte nur den HSV noch auf meiner Liste…

Die nächste Saison wird dann recht interessant, aber der Wiederaufstieg auch dementsprechend hart. Ich denke, wir werden uns jetzt erstmal auf zwei Spielzeiten 2. Liga einstellen müssen. Fürs erste…

Auf dem Tivoli…

Samstag, Mai 12th, 2007

…entscheidet sich heute, ob Alemannia Aachen absteigt, oder ob sie noch eine kleine Restchance haben, das zu verhindern.

Mit Andor werde ich mir das gleich anschauen und mal sehen, ob es in der nächsten Saison eine heisse 2. Liga gibt, oder ob es noch eine weitere Saison herumgekrebse in der 1. Liga wird – bevor dann der Abstieg kommt. 😉

Der 1. Mai…

Dienstag, Mai 1st, 2007

…hat auch in meinem Vorgarten Spuren hinterlassen…

 

Meine Feuertaufe…

Samstag, April 14th, 2007

…habe ich dieses Wochenende. Heute war mein erster Einsatz als Field Umpire beim Auftaktspiel der Bezirksliga Niederrhein (Spielnummer 13101): Wassenberg Squirrels gegen die 2te Mannschaft der Düsseldorf Senators (darunter einige bekannte Gesichter vom Umpire C Lehrgang).

Das 7 Inning Spiel dauerte so rund 2,5 Stunden, bei bestem Wetter und reichlich Sonne. Und die machte den Aschenplatz zum einen sehr heiss, zum anderen bei einigen Fly Balls das Sehen und dann auch das Fangen für die Fielder schwer bis unmöglich.
Mein allererster Call war katastrophal, aber das wurde durch Kollegen Andreas ausgebügelt. Ich sah nicht gut dabei aus, keine Frage, aber zumindest ab da sollte für alle (die Senators wussten das ja) klar gewesen sein, dass ich meinen allerersten Umpire Einsatz bestreite. *HUSTHUSTHUST*

Es hat dann auch noch einige Zeit gedauert, bis ich ins Spiel hineingekommen bin, und zwischendurch hat Andreas mich immer wieder auf bestimmte Dinge hingewiesen. Danach ging es eigentlich ganz gut.

Bei zwei Calls von mir hätte ich – und da liegt nunmal der Hund beim Umpiren begraben – auch genau gegenteilig entscheiden können. Bei, aus der Position des Schiedsrichters gesehen, sehr knappen Situationen muss man einfach eine Entscheidung fällen. Ob die dann das wirklich gerade Geschehene widerspiegelt, ist eine andere Frage. Ich kann aber nunmal nur über das entscheiden, was ich sehe, von wo ich es sehe. Und ich kann auch nur versuchen, zur richtigen Zeit mit dem richtigen Winkel in einer angemessenen Entfernung zum Play zu stehen. Mehr geht nicht.

Und natürlich ist es so, dass dem einen die Entscheidung gefällt, dem anderen Team aber nicht. Da kann man auch nichts dran ändern. Das waren Ermessensentscheidungen, die ich nach bestem Wissen und Gewissen gefällt habe und zu denen ich auch stehe.
Bei einer anderen Situation stand ich zwar direkt daneben, habe aber nicht bei einer Entscheidung mitwirken können, weil ich schon drauf und dran war, Richtung 2nd base zu laufen: Ordentlicher Hit ins Outfield, Center Fielder vertendelt den Ball relativ früh, der Batter-Runner will und kann klar direkt zu 2nd base durchlaufen, wohin auch der Spielzug ganz klar gehen würde (der konnte mächtig rennen und es war die logischste Art, das Aus an diesem Spieler zu versuchen). Gerade nach dem Augenblick, in dem ich den Pivot in Insfield mache, die Baseberührung des Runners beobachte, dann nochmal ins Outfield schaue und feststelle, dass der Spielzug Richtung 2nd base gehen wird und ich mich da schon laufend hinbewege, stoßen Runner und 1st base man aneinander. Der Runner sieht, dass er 2nd nicht mehr erreichen kann und bleibt an 1st stehen, der base man liegt am Boden und beschwert sich, dass er Opfer einer Interference geworden sei. Der Fielder schaut mich erwartungsvoll an, aber ich konnte dazu nichts sagen (ich habe nur ihn am Boden liegen sehen und konnte über die relativen Positionen der Spieler zueinander und zum Base bei Berührung einfach kein Urteil fällen). Andreas hat das meiner Meinung nach aber richtig beurteilt: der Fielder hatte zwar gesagt, er habe „in Erwartung des Balles“ an 1st gestanden und daher das Anrecht, dort zu stehen, aber ich war wie Andreas der Meinung, dass das Play nach 2nd gehen sollte. Daher stand der Fielder dem laufenden Runner im Weg und es war eine Obstruction.

Ich hätte dem Runner sogar 2nd wegen der Obstruction zugesprochen, denn ich war ziemlich sicher, dass er ohne 2nd erreicht hätte. Aber das konnte man auch anders sehen. Wie so vieles im Baseball…

Wegen der oben genannten Situationen wurde das Spiel aber nicht entschieden. Die Squirrels gewannen wegen der klar besseren Schlagleistung, die aber erst zu Tage trat, als der Pitcher der Senators Udo (ein Gesicht vom C-Lehrgang) langsam müde zu werden schien. Das war sicherlich den Temperaturen geschuldet.
Während die Squirrels ihren Pitcher auswechselten, unterließen die Senators das. Udo stand damit 7 Innings auf dem Mount und das war scheinbar doch zu lang.
Alles in allem vieles gelernt heute, für einiges auch mächtig sensibilisiert worden. Und was im Kurs gesagt wird, trifft voll zu: man muss üben, üben, üben. Der Kurs kann einen einfach nicht auf den realen Einsatz wirklich vorbereiten.
Ganz klar arbeiten muss ich am Timing der Calls, an meinen Laufwegen im Zwei Mann System und an „pause, read, react“. Im Ganzen kann ich aber glaube ich zufrieden sein.

Einer der amerikanischen Spieler der Squirrels hat sich nach dem letzten Aus für meine „professionelle Leistung“ bedankt. Amerikaner sind ja allesamt sehr höflich, daher ist nicht klar, wie weit ernst er das gemeint hat, aber es war auf jeden Fall eine nette Geste.

Morgen folgt dann Teil 2 der Feuertaufe, denn da werde ich meinen ersten Einsatz als Scorer beim Spiel unserer Dukes gegen die Aachen Greyhounds haben.

Heute Abend aber erstmal bei Heikos & Chrissis Geburtstagsfeier ein wenig relaxen…